Geehrte Frau Pathe,
Ich habe lange Ihnen nicht danken können, weil ich noch
zu klein war zum Schreiben. Ich habe an meinem vorigen Geburtstage zum
ersten Male aus meinem Becher getrunken, den sie [sic]
mir geschenkt haben, und indem ich aus ihm trank, dachte ich an Sie,
und der Brief wäre vielleicht nicht gekommen, wenn ich nicht an Sie
gedacht hätte.
Die Geschwister haben jetzt den Keuchhusten sehr stark.
Ich aber bin bis jetzt davon verschont geblieben. Ich wurde [sic]
bald auch einmal nach Leipzig kommen, und wurde Sie besuchen. Wir haben
immer gehofft dass Sie einmal zu uns kommen würden. Auf das nächste
Jahr erhalten wir eine neue Orgel, und da wird wohl der Herr Pathe mit
Ihnen einmal herkommen und uns darauf etwas vorspielen.
Bleiben Sie gesund und denken immer an Ihren Pathen Oskar
Ackermann in Wittgensdorf.